Vier Jahre ohne Philipp, aber trotzdem mit ihm

Mein geliebter Murkel Philipp,

 

vor Kurzem hatten Mami und Papi mal wieder die Gelegenheit, ganz ausführlich von dir zu erzählen.  Wir haben lange über dein Leben gesprochen, was sehr schön war: wir haben gestrahlt und viel gelacht. Doch natürlich ging es in dem Gespräch auch über dein Sterben, da haben wir geweint. Immer noch geweint, obwohl wir es schon oft erzählt haben und viel Zeit vergangen ist.  Diese Wunde scheint nicht so schnell heilen zu wollen.

 

Im Alltag geht alles seinen Gang – das muss es ja. Der Kopf ist voll und nichts darf verpasst oder  verschlunzt werden. Die Traurigkeit, ohne dich leben zu müssen, wird auch vom Alltag in Schach gehalten. Irgendwie ist das für mich auch eine positive Erfahrung: das loslassen-Müssen und  loslassen–Können geht schon irgendwann von alleine; man kann es nicht auf Kommando erzwingen. 

 

Inzwischen muss ich mir bewusst die Zeit frei nehmen, um zu deinem Grab zu gehen. So viel anderes schwirrt mir um die Ohren, dass ich mir Philipp-Termine setze.  Und irgendwie gefällt es mir so besser, als mir rund um die Uhr des Leides bewusst zu sein und  grämlich durchs Leben zu schleichen.

 

Nichtsdestotrotz: du bleibst heißgeliebt und unvergesslich.

In Liebe

Deine Mami

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